Das geplante House of One in Berlin

Das geplante House of One in Berlin

Das Berliner „House of One“ (Haus des Einen) hat im Rahmen des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ 2,2 Millionen Euro Fördergelder erhalten. Unter einem Dach sollen in Berlin-Mitte eine Kirche, eine Synagoge und eine Moschee entstehen. Ein vierter Saal ist als Forum zum Gedankenaustausch geplant. (Vgl. Evangelische Orientierung 3/2014, S. 24)

Der Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), Reinhard Hempelmann (Berlin), sieht in der Förderung eines friedlichen Miteinanders der Religionen angesichts von Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und einer Situation, in der in vielen Ländern Christen das Grundrecht auf freie Religionsausübung vorenthalten werde, eine zentrale gesellschaftliche und politische Aufgabe. Es sei wichtig, Räume der Begegnung zwischen Vertretern unterschiedlicher Religionen zu schaffen und den Dialog zu fördern, „auch im Sinne einer respektvollen Streitkultur und eines interreligiösen Realismus, der Unterschiede nicht einebnet, auch wenn Religionsgemeinschaften unter einem Dach zusammen sind“.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Kai Wegner, Mitglied der Jury „Nationale Projekte des Städtebaus“, vertrat die Meinung, dass das Haus eine hohe Symbolkraft habe und über Berlin hinausstrahlen werden: „Wir schaffen im Herzen der deutschen Hauptstadt einen Referenzort für das friedliche Miteinander der Religionen.“ Das „House of One“ werde das Näherrücken verschiedener Glaubensrichtungen aktiv gestalten.

Die Gesamtkosten des Projektes liegen bei rund 43 Millionen Euro. Das Land Berlin unterstützt es mit 1,2 Millionen Euro. Initiatoren sind die Evangelische Kirchengemeinde Sankt Petri-Sankt Marien, die örtliche Jüdische Gemeinde, das Rabbinerseminar Abraham-Geiger-Kolleg und die muslimische Initiative „Forum Dialog“.

(KA/ idea/17.07.2016)