Die Advents- und Weihnachtszeit war und ist in diesem Jahr an vielen Orten der Welt anders als „normal“. Die Pandemie drückt auf die Weihnachtsstimmung: Angst vor der Krankheit, Trauer um verstorbene Angehörige und Bekannte, finanzielle Sorgen und eine große Einsamkeit aufgrund der Kontaktbeschränkungen prägen vielerorts die Festtage. Die Lage der Welt ist unsicher und viele Menschen leiden hierunter. Zugleich gehen kriegerische Konflikte weiter, etliche Menschen sind auf der Flucht, viele leiden unter Arbeitslosigkeit und Hunger.

Der ÖRK greift in seiner Weihnachtsbotschaft die aktuelle fragile Situation in der Welt auf und spricht die gute Nachricht der Hoffnung und des Trostes mitten in diese schwierige Zeit hinein. Selbst unter diesen Umständen erklingen, so der stellvertretende Generalsekretär Ioan Sauca, die Stimmen der Engel, die die Geburt Jesu verkünden:

„Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ (Lukas 2,10-11).

Jesus ist geboren. In ihm ist Gott Mensch geworden. Ein kleines Menschlein, ein Kind in einer Krippe, das verwundbar ist und somit Sinnbild für eine fragile Hoffnung wird, der Anfang einer neuen Geschichte.

Es gibt, so bekräftigt es auch die Botschaft, die sich an die Mitgliedskirchen in aller Welt richtet, immer Gründe, sich zu fürchten oder verzagt zu sein. Damals wie heute. Und diese Hoffnungsbotschaft erklingt zugleich seit vielen Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten, tröstet Menschen, ermutigt sie, gibt ihnen neue Kraft. Derjenige, der die Welt erlösen wird, ist geboren, ist unter uns, steht uns bei. Gott, der Schöpfer und Bewahrer allen Lebens ist in die Welt gekommen. Die Geburt Jesu ist zugleich das „Ja“ Gottes zum Leben, das „Ja“ zu neuen Möglichkeiten, das „Ja“ zu einem Neuanfang.

Es ist die Botschaft an die ganze Welt, dass die Angst der Freude weichen wird, dass der Gott, der seine Menschen liebt, diese nicht allein lässt, sondern in Traurigkeit, Einsamkeit und Leiden nahe ist. Das ist die Botschaft der Freude, die allem Volk widerfahren wird – und damit auch den Kirchen weltweit.