Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, blickt mit Sorge auf die Zukunft des diakonischen Engagements der Protestanten. Die Diakonie müsse sich heute auf einem Sozialmarkt behaupten, «der kein Erbarmen kennt», sagte der bayerische evangelische Landesbischof am Himmelfahrtstag in einem Gottesdienst zum 125-jährigen Bestehen der Rummelsberger Diakonie. Daraus resultiere eine der «größten geistlichen Herausforderungen, die die Diakonie in ihrer ganzen Geschichte zu bewältigen hatte».
Bedford-Strohm verwies auf diakonische Einrichtungen, die vor dem Aus stünden, weil sie den Spagat zwischen eigenen moralischen Ansprüchen und wirtschaftlichen Anforderungen nicht mehr schafften. Veränderungen würden aber auch Chancen bergen, sagte der Landesbischof laut Redemanuskript. Bevormundende Modelle gehörten der Vergangenheit an. Auch bei der Kirche habe man verstanden, dass «Freiheit nicht zuallererst eine Bedrohung bewährter Ordnung ist».
Die Rummelsberger Diakonie in Franken feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Die Diakonie betreibt derzeit 227 soziale Einrichtungen in 50 Kommunen. Rund 12.000 Menschen besuchen Kindertagesstätten, Förderschulen, Behindertenwerkstätten und Seniorenheime. Etwa 5.400 Beschäftigte sind bei den Rummelsbergern tätig.

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