Unsere aktuelle Ausgabe der Evangelischen Orientierung beschäftigt sich mit einem Thema, das aktueller nicht sein könnte: der Digitalisierung.

Wohl selten hat eine Bewegung die Menschheit so nachhaltig und revolutionär verändert. Was in den späten 1980er Jahren zaghaft begann mit einem IBM PS/2 Standrechner, der die elektrische Schreibmaschine auf dem heimischen Schreibtisch ablöste, hat inzwischen eine Dynamik gewonnen, die schwindelerregend ist.
Die Corona-Krise erweist sich da nur noch als eine Art Turbo-Effekt, der die Arbeitswelt grundlegend verändert, vielleicht wie seit 100 Jahren nicht mehr. Die Vielzahl der digitalen Andachtsformate belegt, dass sich auch die Kirche zunehmend digitalisiert.
Dabei zeigt sich wie in jeder technischen Revolution, dass der enorme Fortschritt der Digitalisierung immer auch ambivalente Seiten hat. Gerade die theologische Ethik wird in diesem Kontext vor große Herausforderungen gestellt. Denn kaum ein Bereich menschlichen Wirkens wird nicht von der Digitalisierung tangiert. Das zeigt etwa der Beitrag von Ulrich Lilie zum Thema Pflegerobotik in diesem Heft. Wie sich der ganze Mega-Bereich von Medizin und Pflege da in Zukunft verändern wird, ist wohl noch gar nicht abzusehen.
So gesehen ist die Corona-Pandemie ist auch eine Art Weckruf für Theologie und Kirche. Es gilt, die über Jahrhunderte gewachsenen Traditionen und Riten sinnvoll zu befragen und zu ergänzen in Bezug auf die Umstürze, die unser Zeitalter bewegen.

Sie haben Lust auf mehr?

Wir wünschen Ihnen viele Erkenntnisse und viel Freunde beim Lesen unserer Sommerausgabe der Evangelischen Orientierung.