Einheit und Vielfalt in den anglikanischen und episkopalen Kirchen standen im Mittelpunkt des 1. Jungen Forums Anglikanismus unseres Konfessionskundlichen Instituts vom 28. bis 30. Mai 2021.

Teilnehmende mit unterschiedlichen konfessionellen Hintergründen, z.B. evangelisch-landeskirchlich, freikirchlich, alt-katholisch oder römisch-katholisch aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hatten sich am letzten Maiwochenende digital zusammengefunden und über die Einheit und Vielfalt in den anglikanischen und episkopalen Kirchen aus verschiedenen Blickwinkeln diskutiert.

Prof. Dr. Charlotte Methuen, Professorin für Kirchengeschichte an der Universität Glasgow, betrachtete das Thema aus historischer Sicht.

Unsere Anglikanismusreferentin Dr. Miriam Haar führte nach dem Morning Prayer in das Studiendokument “What do Anglicans Believe? A Study Guide to Christian Doctrine from Anglican and Ecumenical Statements” ein.
In Kleingruppen beschäftigten sich die Teilnehmenden dann mit den  Abschnitten zu Katholizität, Apostolizität, zum Sakramentsverständnis und dem Verständnis von Kirchengemeinschaft . Besonders beeindruckt hat dieser Studientext, indem er klassische dogmatische Themen hauptsächlich mit Zitaten aus ökumenischen Dokumenten erarbeitet und somit zur Geltung bringt auf welch breiter ökumenischer Basis das anglikanische Verständnis der jeweiligen klassischen dogmatischen Fragen steht.

Eine gute Grundlage war somit für den Vortrag von The Revd. Canon Dr. Stephen Spencer, dem Direktor der Abteilung für Theologische Bildung der Anglikanischen Gemeinschaft, gelegt.
In seinem Referat über „Unity and Diversity in Anglican theological education“ nahm er besonders die globalen Herausforderungen in den Blick.

Unter dem Titel „Communion Across Difference“ sprach The Revd. Christopher Easthill am Samstagnachmittag über Einheit und Vielfalt in den anglikanischen und episkopalen Kirchen in Deutschland und feierte zum Abschluss des Tages gemeinsam mit den Teilnehmenden online Evensong.

Ein wichtiger Bestandteil des JuFA ist, dass Teilnehmende ihre eigene Forschung im Bereich Anglikanismus vorstellen und diskutieren können. Dieser Einladung waren zwei Teilnehmer gefolgt.
Jakob Güntter, Theologiestudent in Heidelberg, stellte seine Bachelor-Arbeit zu den Unionsverhandlungen zwischen altkatholischer, russisch-orthodoxer und anglikanischer Kirche in Bonn in den 1870er Jahren vor.
Christian Koch, wissenschaftlicher Assistent an der Kirchlichen Hochschule in Wuppertal, sprach über sein Dissertationsprojekt “Oxford-Bewegung” und deren Versuch einer Neubeschreibung der konfessionellen Identität der Kirche von England.

Die Teilnahme an einem Gottesdienst vor Ort mit Nachgespräch konnte coronabedingt leider nicht erfolgen. Stattdessen konnte der Sunday Morning Service der St. George’s Anglican Church in Berlin, live auf Facebook besucht werden.

Viele Ideen und Themenvorschläge für das nächste JuFA wurden zum Abschluss des Wochenende bereits gesammelt.
Dieses wird voraussichtlich vom 10. bis 12. Juni 2022 in Bensheim in hybrider Form stattfinden.
Das neu initiierte  Moderatorenteam  bestehend aus Sven Gröger, Jakob Güntter und Marie Fischer wird dieses  zusammen mit unserer Anglikanismusreferentin Miriam Haar vorbereiten.
Inhaltlich sollen verschiedene Gottesdienstformen und Liturgien in den anglikanischen und episkopalen Kirchen im Mittelpunkt stehen – von High Church Liturgie bis Fresh X.

TN