Am 7. und 8. Oktober traf sich der Zentralvorstand zu seiner regulären Herbstsitzung in Worms und wurde dabei von einer Stadt in Erinnerung an die Ereignisse beim Reichstag im Jahr 1521 begrüßt. Nach einer Phase von digitalen Videokonferenzen freuten sich die Teilnehmenden, sich wieder real treffen zu können. Bisher hatte der neue Präsident Dr. Christian Schad viele der Vertreter*innen der Landesverbände nur digital kennenlernen können. In seinem geistlichen Impuls zu Beginn der Sitzung erinnerte Schad dann auch an die theologische Bedeutung der Wormser Tat Martin Luthers. Nach den Berichten über die Arbeit von Konfessionskundlichem Institut und Kuratorium standen die Finanzen auf der Tagesordnung. Der Geschäftsführer Rolf-Dieter Schiermeyer erläuterte die aktuelle finanzielle Lage des EB. Es folgte die Feststellung des Abschlusses 2020 und die Entlastung des Geschäftsführenden Vorstands für das Jahr 2020. Ein wichtiger Tagesordnungspunkt auf den Sitzungen des Zentralvorstands ist stets der Bericht aus den Landesverbänden. Dabei wurde schnell deutlich, wie vielfältig die Aktivitäten trotz der pandemischen Lage waren und sind. Gerade digitale Veranstaltungen erfreuten sich hoher Teilnehmendenzahlen. Aber auch in den Vorständen hat sich in den letzten Jahren ein Generationswechsel vollzogen. Als neue Landesverbandsvorsitzende konnten Dr. Matthias Meyer für Baden und Dr. Paul Metzger für die Pfalz bestätigt werden; ebenso auch die wiedergewählte Tina Meyn für den Landesverband Hannover.
Der zweite Tag wurde ebenfalls mit einem geistlichen Impuls begonnen. Der Generalsekretär Dr. Richard Janus stellte an die Seite Luthers seinen Freund und Mitstreiter Philipp Melanchthon. Zwanzig Jahre nach dem Reichstag war Melanchthon in Worms, um ein Religionsgespräch zu führen, bei dem es um die Annährung zwischen Altgläubigen und Evangelischen ging. Dann richtete die Tagungsordnung den Blick in die Zukunft. Für die Vorbereitung zur Mitwirkung am nächsten Evangelischen Kirchentag 2023 in Nürnberg wurde eine Arbeitsgruppe gegründet. Es standen dann die Fortentwicklung der digitalen Präsentation des EB auf dem Programm. Nicht nur mit einer Homepage ist der EB in der digitalen Welt unterwegs, sondern auch in den sozialen Netzwerken. Im Anschluss wurde über die Zukunft der Gestaltung der Generalversammlung/ Jahrestagung diskutiert. Im Jahr 2022 wird der Sächsische Landesverband zu einer Tagung mit dem Thema “Gesundheit” in Dresden die Teilnehmenden begrüßen. 2023 wird dann in Ulm die Leuenberger Konkordie, die 50 Jahre alt wird, durch den Landesverband Württemberg aufgegriffen werden. Auf die Veränderungen im Teilnahmeverhalten, die bei den letzten Generalversammlungen zu beobachten waren, will der Zentralvorstand mit einer Straffung und Konzentration antworten. Dennoch sollen neben dem Thematischen, das Geistliche und Gesellige auch weiterhin einen Platz erhalten. Außerdem soll dem Nachwuchs wieder einen Platz im Tagungsprogramm gegeben werden.
RJ