Die aktuellen Studientage werden in “Veranstaltungen” angekündigt.
Vergangene Veranstaltungen
Studientag 2022: “Trennt uns mehr als uns eint? Eine Standortbestimmung nach der ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe
Unter der Frage „Trennt uns mehr als uns eint?“ wurde auf einem Studientag am 4. November 2022 in der Melanchthon-Akademie Köln eine ökumenische Standortbestimmung im Nachgang zur Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe unternommen. Als erster Referent formulierte Dr. Jonathan Reinert, Referent am Konfessionskundlichen Instituts des Evangelischen Bundes in Bensheim, die Ergebnisse und Herausforderung der Versammlung. Als Hauptthemen, die Karlsruhe bewegten. identifizierte er den Russland-Ukraine-Krieg, die Israel-Palästina-Frage und den Umgang mit dem Klimawandel. Es wurde deutlich, dass gerade in Bezug auf den Klimawandel fordert wurde, endlich mit dem Diskutieren aufzuhören und zum entschiedenen Handeln überzugehen. Dem schloss sich der Vortag von Agnes Slunitschek von der Universität Würzburg an. Die katholische Theologin beschrieb die gegenwärtige Ökumene aus der Sicht der verschiedenen beteiligten Akteuer*innen, die sie im Feld der Themenfelder von „Life and Work“, „Faith and Order“, der Konfessionskunde und einer geistlichen Ökumene verortete. Abgeschlossen wurde der Studientag, der eine Kooperationsveranstaltung des Evangelischen Bundes Rheinland, der Evangelischen Bundes Westfalen und Lippe und der Melanchthon-Akademie Köln war, durch eine Podiumsdiskussion. Teilnehmer*innen waren die Journalistin Dr. Christiane Florin vom Deutschlandfunk, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, Erzpriester Radu Constantin Miron und Landeskirchenrat Pfarrer Markus Schaefer als Vertreter der Evangelischen Kirche im Rheinland. Moderiert wurde das Podium vom Generalsekretär des Evangelischen Bundes, Dr. Richard Janus. Die Positionen der Podiumsmitglieder wurde in ihren Schlussstatements zu Zukunft der Ökumene deutlich. Florin mahnte dabei an, wenn in den Kirchen die Menschenrechte geachtet würden, schon viel erreicht wäre. Schaefer betonte die Ökumene von unten. Die Zusammenarbeit in den Gemeinden werde einen positiven Effekt auf ganze ökumenische Entwicklung in Deutschland haben. Miron stellte die Wichtigkeit der Begegnung und des gegenseitigen Kennenlernens als zentral heraus. Insgesamt nahmen an der Veranstaltung 75 Personen teil.
Studiennachmittag 2022: Auf dem Weg nach Karlsruhe
Am 12. Mai 2022 luden der Evangelische Bund Westfalen und Lippe, der Evangelische Bund Rheinland gemeinsam mit dem Institut für Evangelische Theologie der Universität Paderborn zu einem Studiennachmittag zur anstehenden 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen ein. Diese Vollversammlung wird vom 31. August bis zum 8. September 2022 in Karlsruhe stattfinden. Als Referentinnen für den Studiennachmittag waren die MÖWE-Regionalpfarrerin der Kirchenkreise Bielefeld, Paderborn, Gütersloh und Halle Kirsten Potz und Dr. Hanne Lamparter, beratende Mitarbeiterin für Weltökumene aus dem Konfessionskundlichen Institut, nach Paderborn eingeladen. Lamparter zeichnete zunächst in einem Vortrag die Geschichte des Ökumenischen Rates der Kirchen nach. Angeregt diskutierten die Teilnehmenden, vor allem Studierende aus unterschiedlichen Fachrichtungen, anschließend in kleinen Gruppen einige grundlegende Fragen aus der ökumenischen Bewegung u.a.: Warum ist die römisch-katholische Kirche kein Vollmitglied des ÖRK? Wie können die Belange der christlichen Kirchen in Afrika, Lateinamerika und Asien in den Kirchen Deutschlands mehr Beachtung finden? Welche Rolle spielen sozialethische und politische Fragestellungen für das eigene Christ-Sein? Nach einer Pause führte Kirsten Potz in die Planungen und die Themen der 11. Vollversammlung des ÖRK in Karlsruhe ein. Wiederum in Kleingruppen widmeten sich die Teilnehmenden einigen zentralen Themen der Vollversammlung: Der Pandemie und ihren Folgen für Kirche und Gesellschaft, dem Klimawandel, der zunehmenden ökonomischen Ungerechtigkeit, den Gefahren für die Demokratie und dem interreligiösen Dialog. In dem abschließenden Gespräch waren der Krieg in der Ukraine und die Beziehungen des ÖRK zur russisch-orthodoxen Kirche zentrale Themen. Es war ein spannender Nachmittag, der Interesse auf die weltweite Ökumene und die Vollversammlung weckte. „Wie gut, dass es eine solche Kirchengemeinschaft gibt, um die Themen dieser Welt gemeinsam anzugehen“, resümierte eine Studentin und eine muslimische Studentin wünschte sich, im Islam ein Pendant zum christlichen ÖRK zu schaffen. Einige Teilnehmende nahmen sich fest vor, die Vollversammlung im September in den Medien aufmerksam zu verfolgen.
Digitaler Studientag 2021: “Körper und Glaube”. Vom Körper als Tempel, Künstlicher Intelligenz und Madonna
Aufgrund der Corona-Pandemie konnte der diesjährige Studientag erneut nicht in präsentischer Form stattfinden. Deshalb wurde auch in diesem Jahr ein digitales Format gewählt, das in bewährter Zusammenarbeit mit dem Landesverband Westfalen und Lippe durchgeführt wurde. So fanden sich am 5. November 2021 gut 50 Teilnehmende via Zoom ein, um miteinander über den Zusammenhang von “Körper und Glaube” nachzudenken. In das Thema des Studientages wurden die Teilnehmende sodann durch Prof. Dr. Britta Konz (TU Dortmund) geführt, die ihren Hauptvortrag zu “My body is my temple. Schlaglichter einer Verhältnisbestimmung von Religion und Körper” hielt. Darin betonte sie die Bedeutung der körperlich-leiblichen Dimension für das Menschsein im Allgemeinen und den Bereich der Religion im Besonderen, denen auch Theologie und Religionspädagogik gerecht werden müssten. Kleingruppenphasen, die in ihrem Vortrag integriert waren, erlaubten es den Teilnehmenden das Gehörte zu diskutieren und zu vertiefen. Nach der Mittagspause hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit in zwei einstündigen Workshopphasen weitere Aspekte des Themas des Studientages zu bedenken: Dr. Richard Janus (Uni Paderborn & EB Rheinland) führte in Nancy Eislands Werk “Der behinderte Gott” ein. Prof. Dr. Harald Schroeter-Wittke bot einen Workship zum Musikvideo des Popsongs “Like a Prayer” von Madonna an. Bei der Einheit “Transmission complete? – (K)ein menschliches Update” von Stephanie Lerke und Marcel Scholz (TU Dortmund) setzten sich die Teilnehmenden mit dem Themenbereich der Künstlichen Intelligenz auseinander. Der Studientag schloss mit einer Abschluss- und Dankesrunde.
Digitaler Studiennachtmittag 2021: „Evangelikalismus“
Am 21. Mai 2021 veranstalteten die Landesverbände Westfalen-Lippe und Rheinland gemeinsam mit den Universitäten Bielefeld und Paderborn einen Studiennachmittag zum Thema „Evangelikalismus“. Prof. Dr. Thorsten Dietz (Hochschule Tabor Marburg) schilderte die evangelikale Bewegung aus der Innenperspektive. Dabei wurden gerade die historischen Wurzeln und die Vielfältigkeit dieser Glaubensrichtung deutlich. Der zweite Referent, Dr. Reinhard Hempelmann (ehem. Leiter der EZW Berlin), nahm die Einordnung aus der Außenperspektive ein. Fundamentalismus oder das Pfingstchristentum sind dabei nicht einfach mit der evangelikalen Bewegung eins zu setzen. Vielmehr sah er im Fundamentalismus eine Gefahr für den Evangelikalismus. 160 Personen nahmen an dem Nachmittag teil und sorgten für eine angeregte Diskussion der beiden Vorträge.
Digitaler Studientag 2020: “Rechtspopulismus – gestern und heute”
Am 13. November 2020 fand dann ein digitaler Studientag „Rechtspopulismus – gestern und heute“ statt. Prof. Dr. Michael Basse von der TU Dortmund eröffnet den Tag mit einem Vortrag, der die Stellung evangelischer Theologen zu rechtem Gedankengut vor allem zur Zeit der Weimarer Republik in den Blick nahm. Der Filmemacher und Autor Tobias Ginsburg holte mit seinen Schilderungen aus dem Milieu der Reichsbürger die Zuhörenden ins Heute. Jan Christian Pinsch von der Universität Paderborn stellte Bezüge zwischen christlich-fundamentalistischem Denken und rechten Vorstellungen her. Den Abschluss bildete der Vortrag von Stephanie Lerke von der TU Dortmund, die die verschiedenen Dimensionen von Antisemitismus darstellte, um für deren Auftreten etwa im Religionsunterricht zu sensibilisieren.
Studientag 2019 “Christ Sein als Bekenntnis. Karl Barth und Barmen”
Gemeinsam mit der Kirchlichen Hochschule Wuppertal-Bethel und dem Landesverband Westfalen-Lippe veranstaltete am 15. November 2019 der rheinische Landesverband einen Studientag in der CityKirche Wuppertal-Elberfeld. Das Thema war an das Barth-Jubiläum angepasst und fragte nach dem Wahrheitsbekenntnis als Teil des christlichen Lebens. Der Tag begann mit einem Grußwort der Prorektorin der KiHo Prof Dr. Konstanze Kemmitzer. Den Hauptvortrag “Wahrheitsbekenntnis als Aufgabe eines Christenmenschen. Ihre Realisation am Beispiel der Barmer Theologischen Erklärung” hielt Prof. Dr. Anne Käfer von der Westfälischen Wilhelms Universität Münster, indem sie von Luther ausgehend, Bekenntnissituationen beschrieb und den Bogen zu Karl Barth und der Barmer Bekenntnissynode 1934 spannte. In Hinblick auf die Prüfung der Ernsthaftigkeit von Taufen Geflüchteter durch deutsche Gericht stellte sie die Frage, ob hier nicht auch ein unzulässiger Eingriff des Staats vorliege. In einem Workshop waren die 60 Teilnehmenden des Studientags aufgerufen in Kleingruppe eine siebte These für die heutige Zeit zu formulieren. Diese wurden dann in der Gemarker Kirche vorgetragen und eine Führung durch die dortige Ausstellung zur Barmer Theologischen Erklärung schloss den Tag ab.
Studientag 2016 „Hier stehe ich – Glaube, Bekenntnis, Theologie“
Die Landesverbände Westfalen-Lippe und Rheinland veranstalteten gemeinsam mit dem Ökumenischen Institut der Ev.-theol. Fakultät der Universität Bonn am 02. und 03. Dezember 2016 einen Studientag zum Thema „Hier stehe ich – Glaube, Bekenntnis, Theologie“ (pdf) und nahm damit das Reformationsjubiläum auf.
Der Studientag wurde von jungen Mitgliedern der beiden Landesverbände konzipiert und mit organisiert. Zwei kundige Vorträge des Freitagnachmittags stammten von jungen Wissenschaftlern aus den Reihen des EB: Dr. Richard Janus, Universität Paderborn, stellvertretender Vorsitzender des EB Rheinland, präsentierte “Eine Kulturgeschichte des Bekennend von Augustinus bis Nina Hagen”. Gregor Bloch, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Marburg, sprach zum Thema “Konfession und Identität. Die Bedeutung des Bekenntnisses im lutherischen und reformierten Protestantismus”. Der zentrale Vortrag des Tages stammte von Prof. emeritus Dr. Dietrich Kirsch, Marburg, der ausgehend von Luthers Freiheitsschrift kreativ Gedanken zu einer anthropologischen Theologie entfaltete.
Am Samstag besuchten wir die Griechisch-orthodoxe Metropolie in Bonn-Beuel, die Zentrale der griechisch-orthodoxen Kirche in Deutschland. Der dortige Gemeindepfarrer, Vater Sokrates Ntallis, zeigte uns die Kathedrale mit ihrem kostbaren Bildprogramm und führte in die Schönheit der orthodoxen Liturgie und Theologie ein. Wertvoll waren seine Informationen zu aktuellen Herausforderungen der orthodoxen und altorientalischen Kirchen angesichts der Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und der Immigration aus Griechenland, die ihr Land aufgrund der Wirtschaftskrise verlassen müssen und nun in Deutschland eine neue Heimat suchen.
Studientag 2016 „Christen aus dem Nahen Osten – Eine Bereicherung der Ökumene?!“
Am 19. November 2016 beteiligten wir uns an einem Studientag zum Thema „Christen aus dem Nahen Osten – Eine Bereicherung der Ökumene?!“, veranstaltet vom Evangelischen Bund Pfalz in Kooperation mit dem Protestantischen Predigerseminar der Pfalz in der Kaiserslauterer Apostelkirchengemeinde. Der Studientag beschäftigte sich im Kontext der aktuellen Flüchtlings- und Migrationsbewegung mit der Situation von Christen im Nahen Osten.
Welche Konfessionen dort leben und vor welchen Herausforderungen sie stehen, beschrieb Prof. Dr. Karl Pinggéra, Professor für Kirchengeschichte an der Philipps-Universität Marburg und Vorsitzender der Gesellschaft für das Studium des Christlichen Ostens (GSCO). Eindrucksvoll war sein Beitrag nicht zuletzt durch eben erst aufgenommene Fotos aus dem Norden des Iraks und aus Syrien, mit denen ihn christliche Freunde aus den (Bürger-)Kriegsregionen über das Ergehen ihrer Gemeinden und Klöster auf dem Laufenden halten. In einem zweiten Vortrag erläuterte Pfarrer Dr. Arne Dembeck (Kandel), Beauftragter für Christen anderer Sprache und Herkunft der Evangelischen Kirche der Pfalz, die Situation der Christen aus dem Nahen Osten in der Pfalz erläutern. Verschiedene Landeskirchen, darunter auch die Evangeklische Kirche der Pfalz, versuchen über die Anstellung von Pfarrern aus dem Nahen Osten, christliche Flüchtlinge durch Landsleute, die mit Sprache und Kultur im Herkunftsland vertraut sind, sachkundiger betreuen zu lassen als es durch deutsche Pfarrerinnen und Pfarrer möglich wäre. Eine Modellgemeinde gibt es in Ludwigshafen.