Der Landesverband plant zur Zeit keine Veranstaltung.
Informationen über Veranstaltungen anderer Verbände.

Veranstaltungen

Der Evangelische Bund Westfalen und Lippe führt regelmäßig Veranstaltungen durch. Neben einer jährlichen Landesversammlung für alle Mitglieder gehören auch Studientage und Exkursionen zum Programm.

Studientag 2023:

Am 3. November 2023 kommen wir zu unserem jährlichen Studientag zusammen, den wir als EB Westfalen & Lippe und EB Rheinland in Kooperation mit den Universitäten Paderborn, Bielefeld und Wuppertal in diesem Jahr in Soest durchführen werden. Thema unserer Zusammenkunft ist “Die Leuenberger Konkordie in einer digitalisierten Welt”. Neben spannenden Vorträgen erwartet uns auch die Verleihung der Hochschulpreise beider EB-Landesverbände.

 

 


Berichte vergangener Veranstaltungen


Der Evangelische Bund Westfalen und Lippe unterstützt das Gottesdienst-Konzert-Festival “3 DAYS aLIVE” in Lippe

„3 DAYS aLIVE“ – 3 Tage live, 3 Tage lebendig – unter diesem Titel veranstalten fünf ev.-ref. Kirchengemeinden (Wöbbel, Reelkirchen, Bad Meinberg, Horn und Leopoldstal) im Bereich der Lippischen Landeskirche vom 25. bis 27. August ein dreitägiges Event der besonderen Art. Unter freiem Himmel führen sie im Freibad in Belle (Horn-Bad Meinberg) ein „Gottesdienst-Konzert-Festival“ durch, das es in dieser Form noch nicht gegeben hat. Der Evangelische Bund Westfalen und Lippe unterstützt diese besondere Event.
Die Besonderheit dieser Premierenveranstaltung besteht in der Kombination aus modernen und innovativen Popgottesdiensten und attraktiven Konzerten andererseite. Diese Verbindung soll Kirche und Welt auf besondere Weise miteinander verknüpft werden.
Die drei Popgottesdienste (Beatles, ABBA, Rock)selbst werden die in den Liedern bestimmter und bekannter Popbands aufgeworfenen Sinn- und Lebensfragen thematisieren und ein christliches bzw. evangelisches Deutungsangebot darauf eröffnen. Da die ausgewählten Bands einen besonderen Platz in der Geschichte der Popmusik haben und viele Menschen mit ihnen ein bestimmtes Lebensgefühl verbinden, geht es in diesen Popgottesdiensten auch darum, Glaube und Lebensgefühl miteinander zum Schwingen zu bringen. Auf diese Weise erhalten die Anwesenden wohlmöglich neue Perspektiven auf Glauben – und nicht zuletzt auch auf Kirche und Gemeinde.
Im Anschluss an die Gottesdienste treten über die drei Tage dann mit Samuel Rösch (Gewinner des Castingformats „The Voice of Germany“ 2018), Jan Jakob (Singer-Songwriter aus Hannover), Sebastian-Müller-Band (kurz: S/M/B) aus Lippe, Trutone 8000 (ebenfalls aus Lippe) hochkarätige Musiker*innen auf. Durch die drei Popgottesdienste führt die Band „aLIVE“, die bereits seit 2022 verschiedene popularmusikalische Gottesdienste gestaltet. Am letzten Tag wird zudem ein gesondertes Kinder- und Familienprogramm mit einem Konzert der Familien-Rock-Band „kraWALLo“ stattfinden, das in Kooperation mit den ev. Kindertagesstätten Arche Noah und Regenbogen aus Bad Meinberg durchgeführt wird.

Superintendent Holger Postma (Klasse Ost der Lippischen Landeskirche und Kirchengemeinde Wöbbel), Pfarrer Dr. Gregor Bloch (Bad Meinberg und Leopoldstal) und Pfarrrin Bettina Hanke-Postma (Reelkirchen) ist die Idee zu diesem Projekt vor einigen Monaten gemeinsam gekommen. Nach den positiven Erfahrungen der beiden Beatles-Gottesdienste, die 2022 stattgefunden und regen Zulauf erfahren haben, wurde die Idee geboren, an einem Sommerwochenende mehrere Popgottesdienste dieser Art stattfinden zu lassen und diese mit ansprechenden Konzerten zu verbinden. Vorbereitet haben sie dieses Großevent, das neben dem Evangelischen Bund Westfalen und Lippe auch von vielen Sponsoren freundlich unterstützt wird, gemeinsam mit ihrer Band „aLIVE” und einem engagierten Organisationsteam.
„Neben dem Programm ist das Außergewöhnliche dieses Events, dass fünf Kirchengemeinden in der Region auf bisher unbekannte Art und Weise miteinander kooperieren und etwas Neues wagen.“, stellt Superintendent Holger Postma heraus. Dr. Gregor Bloch ergänzt: „Dieses neuartige Event ist auch ein Versuch Menschen zu erreichen, die wir sonst nicht erreichen – sowohl außerhalb als auch innerhalb der Kirche.“

Das Festivalprogramm beginnt am Freitag, den 25. August, um 18 Uhr mit dem Beatles-Gottesdienst 2.0. Viele Lieder dieser erfolgreichsten Band der Musikgeschichte eröffnen Sinn- und Lebensthemen, auf die der christliche Glaube ein Antwortangebot. Sie werden im Gottesdienst erklingen und thematisiert. Ab 20 Uhr beginnt Singer-Songwriter Jan Jakob mit seinem Trio sein Konzert, das sich durch englischsprachigen Pop auszeichnet. Gegen 22 Uhr übernimmt dann S/M/B die Bühne. Die erfolgreiche elfköpfigen Bandformation aus Detmold wird ihr „Tribute to The Blues Brothers“ zum Besten geben.
Der Samstag, 26. August, beginnt dann mit einem Rock-Gottesdienst, in dem berühmte Songs von Queen, Police, Status Quo, Fleedwood Mac, Tom Petty, Joan Jett und den Toten Hosen erklingen: Musik voller Leidenschaft, Glaube voller Leidenschaft – beides passt wunderbar zusammen. Mit dem Konzert von Samuel Rösch, dem Gewinner von „The Voice of Germany“ 2018, betritt dann ein deutschlandweit auftretender Musiker mit seinem Trio und mit deutschsprachigen Pop um 20 Uhr die Bühne. Dem folgt gegen 22 Uhr das Jazz-Quartett „Trutone 8000“ aus Lippe, deren Bandformation zum Teil auch bei der tags zuvor auftretenden Sebastian-Müller-Band mitwirkt.
Am Sonntag, 27. August, eröffnet dann der ABBA-Gottesdienst um 11 Uhr den letzten Tag des Festivals. Hier werden biblische Welten mit den Welthits der schwedischen Popband auf bislang unbekannte Weise verknüpft. Ab 12.30 Uhr beginnt dann das abwechslungsreiche Kinder- und Familienprogramm mit dem Konzert von „kraWALLo“.
Gottesdienste und Konzerte werden an allen drei Tagen eingerahmt von einem ansprechenden Ambiente und kulinarische Leckerbissen.
Alle drei Gottesdienste sowie das Familienprogramm am Sonntag sind kostenlos. Für die Konzerte am Freitag- und Samstagabend können Tickets erstanden werden: 10 Euro (VVK), 12 Euro (Abendkasse), 18 Euro (Kombi-Ticket), 5 Euro (Schüler*innen-Ticket). Tickets können bestellt werden unter: www.meinekirche.info/3-days-alive . Hier finden sich auch weitere Infos zum Programm.


Studientag 2022: “Trennt uns mehr als uns eint?” Eine Standortbestimmung nach der ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe

Ab 4. November 2022 fand erneut ein gemeinsam mit dem EB Rheinland veranstalteter Studientag statt. Einen ausführlichen Bericht finden Sie unter: https://evangelischer-bund.de/landesverbaende/eb-rheinland/studientage/


Auf dem Weg nach Karlsruhe – ein Studiennachmittag in Paderborn

Am 12. Mai 2022 luden der Evangelische Bund Westfalen und Lippe, der Evangelische Bund Rheinland gemeinsam mit der Evangelischen Fakultät der Universität Paderborn zu einem Studiennachmittag zur anstehenden 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen ein. Diese Vollversammlung wird vom 31. August bis zum 8. September 2022 in Karlsruhe stattfinden. Als Referentinnen für den Studiennachmittag waren die MÖWE-Regionalpfarrerin der Kirchenkreise Bielefeld, Paderborn, Gütersloh und Halle Kirsten Potz und Dr. Hanne Lamparter, beratende Mitarbeiterin für Weltökumene aus dem Konfessionskundlichen Institut, nach Paderborn eingeladen.

Lamparter zeichnete zunächst in einem Vortrag die Geschichte des Ökumenischen Rates der Kirchen nach. Angeregt diskutierten die Teilnehmenden, vor allem Studierende aus unterschiedlichen Fachrichtungen, anschließend in kleinen Gruppen einige grundlegende Fragen aus der ökumenischen Bewegung u.a.: Warum ist die römisch-katholische Kirche kein Vollmitglied des ÖRK? Wie können die Belange der christlichen Kirchen in Afrika, Lateinamerika und Asien in den Kirchen Deutschlands mehr Beachtung finden? Welche Rolle spielen sozialethische und politische Fragestellungen für das eigene Christsein?

Nach einer Pause führte Kirsten Potz in die Planungen und die Themen der 11. Vollversammlung des ÖRK in Karlsruhe ein. Wiederum in Kleingruppen widmeten sich die Teilnehmenden einigen zentralen Themen der Vollversammlung: Der Pandemie und ihren Folgen für Kirche und Gesellschaft, dem Klimawandel, der zunehmenden ökonomischen Ungerechtigkeit, den Gefahren für die Demokratie und dem interreligiösen Dialog. In dem abschließenden Gespräch waren der Krieg in der Ukraine und die Beziehungen des ÖRK zur russisch-orthodoxen Kirche zentrale Themen.

Es war ein spannender Nachmittag, der Interesse auf die weltweite Ökumene und die Vollversammlung weckte. „Wie gut, dass es eine solche Kirchengemeinschaft gibt, um die Themen dieser Welt gemeinsam anzugehen“, resümierte eine Studentin und eine muslimische Studentin wünschte sich, im Islam ein Pendant zum christlichen ÖRK zu schaffen. Einige Teilnehmende nahmen sich fest vor, die Vollversammlung im September in den Medien aufmerksam zu verfolgen.

Der EB Westfalen und Lippe dankt allen Referierenden, Teilnehmenden und den Kooperationspartnern vom EB Rheinland und der Universität Paderborn sehr herzlich.


Vom Körper als Tempel, Künstlicher Intelligenz und Madonna

Digitaler Studientag 2021 zu “Körper und Glaube”

Aufgrund der Corona-Pandemie konnte der diesjährige Studientag des Evangelischen Bundes Westfalen und Lippe erneut nicht in präsentischer Form stattfinden. Deshalb wurde auch in diesem Jahr ein digitales Format gewählt, das in bewährter Zusammenarbeit mit dem EB Rheinland, der Universität Paderborn und der Technischen Universität Dortmund durchgeführt wurde. So fanden sich am 5. November 2021 gut 50 Teilnehmende via Zoom ein, um miteinander über den Zusammenhang von “Körper und Glaube” nachzudenken.

Zu Beginn des Studientages stand – wie in den letzten Jahren auch – die Verleihung des Hochschulpreises der beiden EB-Landesverbände auf dem Programm. Der rheinische Studienpreis wurde an Pastor Tahina Rahandrifenosoa für seine Masterarbeit “The Problem of Paedobaptism in the Book of Acts“ verliehen. Referendar Jan Christian Quiring erhielt den Hochschulpreis des EB Westfalen und Lippe für seine Masterarbeit “Die Sepulkralkultur in Deutschland vor dem Hintergrund ihres historischen Wandels – Herausforderungen und Chancen für die Evangelische Kirche”. Gewürdigt wurden die beiden Preisträger durch die Laudatio von Prof. Dr. Harald Schroeter-Wittke (Universität Paderborn).

In das Thema des Studientages wurden die Teilnehmende sodann durch Prof. Dr. Britta Konz (TU Dortmund) geführt, die ihren Hauptvortrag zu “My body is my temple. Schlaglichter einer Verhältnisbestimmung von Religion und Körper” hielt. Darin betonte sie die Bedeutung der körperlich-leiblichen Dimension für das Menschsein im Allgemeinen und den Bereich der Religion im Besonderen, denen auch Theologie und Religionspädagogik gerecht werden müssten. Kleingruppenphasen, die in ihrem Vortrag integriert waren, erlaubten es den Teilnehmenden das Gehörte zu diskutieren und zu vertiefen.

Nach der Mittagspause hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit in zwei einstündigen Workshopphasen weitere Aspekte des Themas des Studientages zu bedenken: Dr. Richard Janus (Uni Paderborn & EB Rheinland) führte in Nancy Eislands Werk “Der behinderte Gott” ein. Prof. Dr. Harald Schroeter-Wittke bot einen Workship zum Musikvideo des Popsongs “Like a Prayer” von Madonna an. Bei der Einheit  “Transmission complete? – (K)ein menschliches Update” von Stephanie Lerke und Marcel Scholz (TU Dortmund) setzten sich die Teilnehmenden mit dem Themenbereich der Künstlichen Intelligenz auseinander. Der Studientag schloss mit einer Abschluss- und Dankesrunde.

Der EB Westfalen und Lippe dankt für eine gelungene Veranstaltung. Auch wenn die Hoffnung bereits im letzten Jahr formuliert wurde, hoffen wir uns im nächsten Jahr wieder präsentisch treffen zu können.


Erstes “Forum Pfingstkirche & Landeskirche”

Forum I

Die Teilnehmer des "Forums" verfolgen einen Impulsvortrag.

Forum II

Dr. Dirk Spornhauer (EB Westfalen und Lippe) führt durch die Veranstaltung

“Gottesdienst – so oder so ?” – unter dieser Überschrift fanden sich am 6. Oktober 2021 in Bielefeld Interessierte beim ersten “Forum Pfingtkirche & Landeskirche” ein, das gemeinsam vom EB Westfalen und Lippe, der Region NRW des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) sowie dem Institut für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste (igm) der Evangelischen Kirche von Westfalen veranstaltet wurde. Gut 30 Personen mit pfingskirchlichem und landeskirchlichem Hintergrund aus ganz NRW kamen zusammen, um über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Gottesdienstfeier zu sprechen.

Dabei stand vor allem der Austausch und das Kennenlernen der Teilnehmenden im Vordergrund. Bereits beim Stehcafé vor Beginn des Programms nutzten die Anwesenden die Chance, in einen regen Austausch zu treten. Die Stimmung zeichnete sich durch große Offenheit und das Interesse am Gegenüber aus. Es war zu merken, dass alle auf diesen gemeinsamen Tag gespannt waren.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Dr. Dirk Spornhauer, der zugleich der Moderator dieses ersten Forums war. Er skizzierte die Grundidee, die sich die Inititoren von diesem neuen Format versprechen: Sich gegenseitig wahrnehmen, kennenlernen, verstehen und miteinander im Gespräch sein. Dazu diente in dieser Premierenveranstaltung das Thema Gottesdienst, dem sich in vier Impulsvorträgen aus unterschiedlicher Perspektive angenähert wurde: Zu Beginn stellte Egbert Warzecha (BFP – Region NRW) den klassischen “pfingstkirchlichen Gottesdienst” vor. Daran schloss Dr. Gregor Bloch (EB Westfalen und Lippe) seinen Impulsvortrag zum “landeskirchlichen/agendarischen Gottesdienst” an. Eine anschließende Pause ermöglichte es den Anwesenden, in einen direkten Austausch über das Gehörte zu treten. Nach der Pause skizzierte Dr. Bernhard Olpen (Christliches Zentrum Düsseldorf) den “attraktionalen Gottesdienst”. Den Schlussimpuls setze Udo Schulte (Geistliche Gemeindeerneuerung Westfalen) mit seinen Ausführungen zum “charismatischen Gottesdienst”.

Die sich anschließende Mittagspause bot erneut die Möglichkeit, sich zu begegnen und vor dem Hintergrund des Gesagten bei einem guten Mittagessen miteinander zu sprechen. Die postive Stimmung und die Geräuschkulisse machte deutlich, dass davon rege Gebrauch gemacht wurde.

Nach der Mittagspause folgte zunächst ein Austausch im Plenum, bevor sich dann in kleineren Diskussionsrunden dem Thema gewidmet wurde. In diesen Kleingruppen wurde deutlich, dass die Teilnehmenden neue Perspektiven auf die jeweils andere Gottesdienstpraxis sowie auf die jeweils andere konfessionelle Ausprägung insgesamt erhalten haben. Die Gespräche selbst waren von gegenseitiger Wertschätzung geprägt, doch auch von der Offenheit Unterschiede zu benennen.

In der Schlussrunde im Plenum zeigten die Rückmeldungen, dass alle Anwesenden dankbar für diese Begegnung waren. Es wundert deshalb nicht, dass der Wunsch zur Fortsetzung dieses “Forums” geäußert wurde. Dieser Vorschlag erhielt breite Zustimmung – gerne auch mit einer gemeinsamen Gottesdienstfeier.


Digitaler Studiennachmittag zum Thema “Evangelikalismus”

Am 21. Mai 2021 veranstalteten der EB Westfalen und Lippe und der EB Rheinland einen gemeinsamen digitalen Studiennachmittag zum Thema “Evangelikalismus”. Die Veranstaltung erfolgte erneut in Kooperation mit den Universitäten Paderborn und Bielefeld. Birger Falcke, Paderborner Hochschulvikar und zugleich Mitglied des EB Westfalen und Lippe, organisierte diesen Studiennachmittag federführend und führte auch als Moderator durch das Programm. Insgesamt nahmen ca. 160 Studierende und Interessierte an der gut vierstündigen Veranstaltung teil.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Thorsten Dietz von der Evangelischen Hochschule Tabor in Marburg. In seinem Vortrag “Evangelikal – was ist das?” stellte er die systematischen Charakteristika des Evangelikalismus vor und führte dabei in dessen Geschichte und gegenwärtige Erscheinungsformen ein. In seinen Ausführungen nahm er eine Innenperspektive ein, ohne auf eine wissenschaftlich kritische Distanz zu verzichten. In Break-Out-Sessions wurde das Gehörte zunächst in Kleingruppen miteinander diskutiert, bevor dann im Plenum die Möglichkeit zur allgemeinen Diskussion eröffnet wurde.

Zweiter Referent des Nachmittags war Dr. Reinhard Hempelmann, ehemaliger Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (Berlin). Mit seinem Vortrag  “Die evangelikale Bewegung in Deutschland in der Gegenwart – Vielfalt und Differenziertheit“ nahm er eine sachbezogene Außenperspektive auf den Evangelikalismus mit einem Schwerpunkt auf die Situation in Deutschland ein. Auch im Anschluss daran gab es die Möglichkeit zur Diskussion in Kleingruppen und im Plenum.

Es gäbe viele Schwerpunkte der Vorträge und anschließenden Diskussionen hervorzuheben. Exemplarisch sei hier die mehrfach anklingende Diskussion über das von David W. Bebbington (geb. 1949) formulierte “Quadrilateral” (Biblizismus, Kreuzeszentrismus, Konversionismus, Aktivismus) benannt, mit dem der britische Historiker Merkmale des Evangelikalismus definiert hat.

Insgesamt war dieser Studientag sehr lebhaft und gewinnbringend, wie viele Teilnehmende äußerten. Wir sind dem Vorbereitungsteam um Birger Falcke sehr dankbar für diese Veranstaltung.


Gemeinsamer digitaler Studientag des Evangelischen Bundes Westfalen und Lippe mit dem EB Rheinland 2020

Wegen der Corona-Pandemie konnte der diesjährige Studientag des Evangelischen Bundes Westfalen und Lippe nicht wie gewohnt in analog-präsentischer Form stattfinden. Stattdessen mussten neue Wege gegangen werden: Deshalb fand am 13. November 2020 ein digitaler Studientag statt, der gemeinsam mit dem EB Rheinland veranstaltet wurde. Die diesjährigen Kooperationspartner waren das Institut für Evangelische Theologie der Technischen Universität Dortmund sowie das Institut für Evangelische Theologie der Universität Paderborn. Im Zentrum der Tagung stand das Thema “Rechtspopulismus gestern – heute”.

Zu Beginn des Studientages wurde auch in diesem Jahr die Verleihung der Hochschulpreise der beiden EB-Landesverbände Rheinland und Westfalen-Lippe durchgeführt. Alena Höfer, Mag.theol., wurde für ihre Arbeit „Die Spannung zwischen Universalismus und Partikularismus in der Ökumene aus theologischer und interkultureller Perspektive“ mit dem rheinischen Preis prämiert. Vikar Björn Knemeyer erhielt für seine Arbeit „Zeichen und Zeugnis des göttlichen Willens. Die Sakramentsartikel in der Confessio Augustana und ihren vorausgehenden und nachfolgenden Texten“ den westfälisch-lippischen Hochschulpreis. Die Laudatio hielt Dr. Richard Janus, Vorsitzender des EB Rheinland sowie Generalsekretär des EB-Bundesverbandes.

Im Anschluss an die Verleihung der Hochschulpreise hielt Prof. Dr. Michael Basse (Professor für Kirchen- und Theologiegeschichte an der TU Dortmund) mit „Die Haltung des Protestantismus zum rechten Gedankengut am Ende der Weimarer Republik und in der NS-Zeit“ den Hauptvortrag des Studientags, der von den Teilnehmenden – neben Vertretern der EB-Landesverbände waren dies vor allem Studierende aus Dortmund, Paderborn und Bielefeld – mit Interesse verfolgt wurde.

Nach einer Mittagspause fand die Tagung seine Fortsetzung mit einem Vortrag des Regisseurs und Autors Tobias Ginsburg zum Thema “Reichsbürger und rechte Verschwörungsideologien”. Abgerundet wurde der Tag durch die Vorträge zweier Nachwuchswissenschaftler*innen der Uni Paderborn: Jan Christian Pinsch sprach über “Die Inanspruchnahme der christlichen Religion durch Rechtspopulist*innen” und Stephanie Lerke referierte zu “Antisemitismus im                                  Religionsunterricht begegnen”.

Der EB Westfalen und Lippe dankt für eine gelungene Veranstaltung und in diesem Zusammenhang auch den vielen Mitwirkenden. Auch wenn wir alle hoffen, uns im nächsten Jahr wieder analog treffen und real begegnen zu können, hat die Veranstaltung gezeigt, dass ein digitales Format durchaus eine Alternative ist.


Verleihung des Hochschulpreises und Studientag des Evangelischen Bundes Westfalen und Lippe 2019 in Wuppertal

Prof. Dr. A. Käfer, Dr. D. Spornhauer, Prof. Dr. K. Kemmitzer, Dr. R. Janus (v.l.n.r.)

„Christ Sein als Bekenntnis. Karl Barth und Barmen“ – so lautete die Überschrift des diesjährigen Studientages des Evangelischen Bundes Westfalen und Lippe, der abermals gemeinsam mit dem EB Rheinland sowie in Kooperation mit dem Institut für Evangelische Theologie der Universität Paderborn und der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel am 15. November 2019 im bergischen Land, in Wuppertal, veranstaltet wurde. Thematisch und örtlich verband der Studientag zwei bedeutsame Jubiläen dieses Jahres: Einerseits erinnerte der Studientag an den 85. Jahrestag der Theologischen Erklärung von Barmen, die im Jahr 1934 im heute zu Wuppertal gehörenden Barmen-Gemarke durch die Bekennende Kirche verfasst wurde. Andererseits gedachte die Veranstaltung einer prägenden Figur der Barmer Bekenntnissynode sowie der Theologiegeschichte des 20. Jahrhunderts überhaupt – Karl Barth, dessen berühmter Römerbriefkommentar in seiner Erstauflage dieses Jahr seinen 100. Geburtstag feiert.

Nach den Mitgliederversammlungen der beiden EB Landeverbände begann der Studientag in der CityKirche Wuppertal-Elberfeld zunächst mit der Verleihung der beiden Hochschulpreise. Der mit 500 Euro dotierte Preis des EB Westfalen und Lippe ging dabei an die Gymnasiallehrerin Frau Marlen Meßollen, die für ihre Masterarbeit „Christliche Motive für den Widerstand bei Hans und Sophie Scholl, Alexander Schmorell, Willi Graf und Christoph Probst“ prämiert wurde. Die Laudatio hielt Dr. Inga Effert von der Bergischen Universität Wuppertal. (Weitere Informationen zum Hochschulpreis finden Sie in der gleichnamigen Rubrik dieser Internetpräsenz.)

Der Verleihung der Hochschulpreise folgte der Hauptvortrag von Prof. Dr. Anne Käfer (Systematische Theologin an der Wilhelms-Universität Münster) zum Thema „Wahrheitsbekenntnis als Aufgabe eines Christenmenschen. Ihre Realisation am Beispiel der Barmer Theologischen Erklärung“, der von den Teilnehmenden des Studientages – neben Vertretern der EB-Landesverbände waren dies vor allem Theologiestudierende aus Wuppertal, Paderborn und Bielefeld – mit Interesse verfolgt wurde.

Nach der Mittagspause waren die Teilnehmer*innen des Studientages dann gefragt, in Kleingruppen eine 7. These zu verfassen. Die Arbeitsgruppen förderten bedenkenswerte und interessante Thesen zu unterschiedlichen Themen zutage (u. a. Kampf gegen Antisemitismus und Antijudaismus, Eintreten für Toleranz, Förderung interreligiöser sowie ökumenischer Beziehungen). Passenderweise wurden die Thesen in der Gemarker Kirche selbst vorgestellt, dem Ort der Barmer Bekenntnissynode.

Im Anschluss an die Workshops schloss der Studientag mit einem Besuch der Ausstellung „Gelebte Reformation – Die Barmer Theologische Erklärung“, die in der Gemarker Kirche zu begehen ist. Fachmännisch wurden die Anwesenden dabei von der Projektleiterin Barbara Herfurth informiert und herumgeführt.

Der EB Westfalen und Lippe dankt für eine gelungene Veranstaltung und in diesem Zusammenhang auch den vielen Mitwirkenden, insbesondere Dr. Richard Janus vom EB Rheinland sowie Prof. Dr. Harald Schroeter-Wittke von der Universität Paderborn.


„Ophir liegt in Ostwestfalen !“

Der EB Landesverband Westfalen und Lippe gibt sich zum Ende des ersten Tages der 111. Generalsversammlung des Evangelischen Bundes in Paderborn als Gastgeber eines „westfälisch-lippischen Abends“

 

Westfälisch-Lippischer Abend 1

Die Teilnehmer des westfälisch-lippischen Abends folgen gespannt einem Themenvideo zu Münster.

Westfälisch-Lippischer Abend 2

Prof. Dr. Harald Schröter-Wittke, Pfrin. Katrin Berger, Pfrin. Annette Muhr-Nelson und Pfr. Dr. Dirk Spornhauer führten durch den Abend

Westfälisch-lippischer Abend 3

Prof. Dr. Harald Schröter-Wittke gestaltete das musikalische Programm.

Westfälisch-lippischer Abend 4

Grußwort des westfälischen Landeskirchenrates Dr. Jan-Dirk Döhling

Westfälisch-lippischer Abend 6

Poetry-Slam von Pfrin. Katrin Berger (Jugendkirche Hamm)

„Zwischen Orient und Okzident“ – unter dieser Überschrift tagte die Generalversammlung des Evangelischen Bundes vom 25. bis 27. Oktober 2019 in den Räumen der Abdinghofkirche in Paderborn zum 111. Mal. Drei Tage befasste sie sich schwerpunktartig mit den orientalisch-orthodoxen Kirchen, die in unseren Breitengraden wenig Aufmerksamkeit erfahren, aber doch zu den ältesten christlichen Gemeinschaften gehören und durch ihre Präsenz in Syrien, Palästina, Armenien, Irak, der Türkei, Ägypten, Äthiopien, Eritrea und Indien in weiten Teilen in der Ursprungsregion des Christentums und ihren Nachbarregionen verortet sind. Dabei kamen sowohl die Geschichte als auch die weitestgehend schwierige gegenwärtige Situation der orientalisch-orthodoxen Christenheit intensiv zur Sprache.

Für den EB Westfalen und Lippe ergab sich damit nach 2014 in Münster erneut die Gelegenheit, Gastgeber der Generalversammlung sein zu können. Traditionell geschah dies in besonderer Weise zum Ende des ersten Tages in Form eines regionalspezifischen Themenabends, einem „westfälisch-lippischen Abend“. Der Landesvorsitzende Pfr. Dr. Dirk Spornhauer und seine Stellvertreterin Pfrin. Annette Muhr-Nelson führten dabei durch ein kurzweiliges und ansprechendes Programm, das neben kulinarischen auch musikalische und lyrische Leckerbissen sowie Impressionen aus Westfalen und Lippe zu bieten hatte. Als tragende Säule erwies sich in diesem Zusammenhang Prof. Dr. Harald Schroeter-Wittke (Universität Paderborn). Am Klavier und mit seinem Gesang begleitete er die Anwesenden durch ein Potpourri verschiedener Kirchenlieder und Musikstücke mit einem westfälischen Bezug. Dazwischen gab es die Gelegenheit Themenvideos über das evangelische Leben in Münster, Bethel und Bochum zu bestaunen. Einen Höhepunkt lieferte Pfrin. Katrin Berger von der Jugendkirche Hamm, die mit einem Poetry-Slam zu „Pslam 23 B“ begeisterte. Zwischen den verschiedenen Darbietungen hatten die Anwesenden genügend Zeit, sich am Buffet an verschiedenen westfälischen und lippischen Spezialitäten zu erfreuen.

Offizielle Begleitung fand der Abend durch Landeskirchenrat Dr. Jan-Dirk Döhling von der Evangelischen Kirche von Westfalen. In seinem Grußwort stellte der Leiter des Dezernates für gesellschaftliche Verantwortung schlaglichtartig die Besonderheiten der heimischen Landeskirche und der Region vor. Dabei offenbarte er der Versammlung ein bislang unbekanntes Geheimnis: Er verriet, dass das in der biblischen Erzählung von der Königin von Saba (1. Könige 10) erwähnte sagenumwobene reiche Land Ophir in Ostwestfalen liegt – genauer gesagt in Bethel, auf dem Gebiet der v. Bodelschwinghschen Stiftungen. So heißt nämlich das dortige Traditionskaufhaus, das heute ein Restaurant und eine Cafeteria beherbergt. Dies macht in besonderer Weise deutlich, welcher diakonische Reichtum in Ostwestfalen und insbesondere Bielefeld vorhanden ist und die Region auszeichnet.

Zum Abschluss des rundum gelungenen Abends nahm der Landesvorsitzender Dr. Dirk Spornhauer diesen Gedanken auf und versicherte den Anwesenden, dass sie auch nach dem offiziellen Teil noch Gäste des Landesverbandes Westfalen und Lippe seien. Schließlich liege Ophir in Ostwestfalen.


Verleihung des Hochschulpreises und Studientag des Evangelischen Bundes Westfalen und Lippe 2018 in Paderborn

Ein Bericht von Anne Breckner

Am 16.11.2018 gab es gleich doppelt Grund zur Freude für den Evangelischen Bund Westfalen-Lippe:
Zunächst wurde im Gemeindehaus der Abdinghofkirche in Paderborn der Hochschulpreis für herausragende studentische Arbeiten zu konfessionskundlichen Themen des Jahres 2017 verliehen. Die anwesenden Vereinsmitglieder und Studierenden freuten sich mit Birger Falcke über seine differenzierte Abschlussarbeit im Themenkomplex konfessionelle Forschung. Prof. Dr. Harald Schroeter-Wittke verdeutlichte in seiner Laudatio, welche Anknüpfungspunkte aus der historisch-theologischen Arbeit für heute bestehen. Nähere Informationen zur Arbeit und zum Preisträger können dem Interview mit dem Preisträger und Gregor Bloch entnommen werden (zu finden in der Rubrik „Hochschulpreis“). Der Landesvorsitzende Dirk Spornhauer überreichte dem Preisträger, der inzwischen im Vikariat ist, neben dem Preisgeld und der Urkunde auch einen „echten“  Paderborner Schokoladennikolaus, der an den römisch-katholischen Heiligen im Bischofsgewand erinnern soll. So kann auch gelebte Ökumene aussehen. Neben dem westfälisch-lippischen Preis wurde außerdem eine Arbeit vom Evangelischen Bund Rheinland geehrt. Richard Janus, zweiter Vorsitzender des rheinischen Landesverbandes, beglückwünschte den zweiten Preisträger.

Einen weiteren Grund zur Freude bot der gut besuchte, gedankenanregende Studientag des Evangelischen Bundes Westfalen-Lippe. Der Studientag wurde in Kooperation mit dem Institut für Evangelische Theologie an der Universität Paderborn durchgeführt. Unter dem provokanten Titel „Evangelisch in Paderborn?!“ wurde unter anderem mit Prof. Dr. Benjamin Dalhke, römisch-katholischer Dozent für Dogmatik an der Theologischen Fakultät Paderborn, diskutiert, der seine Außenperspektive auf das Evangelisch-Sein im Vortrag „Evangelisch – was ist das? Rückfragen aus katholischer Sicht“ bot. Anhand des Beispiels der Taufe seines evangelischen Patenkindes und dem Stöbern im Evangelischen Gesangbuch, in dem er auf ausgewählte evangelische Bekenntnisschriften stieß, verdeutlichte er, wo er Gemeinsamkeiten und Abgrenzungsbedarf zwischen den Konfessionen sieht. Das gemeinsame Essen im Anschluss ermöglichte weiter den Austausch zwischen Mitgliedern des Evangelischen Bundes und Studierenden. Außerdem wurden im Rahmen einer Stadtführung Schlaglichter der evangelischen und ökumenischen Kirchengeschichte in Paderborn bedacht. Im Anschluss gab es einen intensiven Austausch zwischen Studierenden und Vereinsmitgliedern, was als genuin evangelisch zu bezeichnen sei. Folgende Thesen wurden dabei in Kleingruppen formuliert:

  • Evangelisch ist ein offener Kreis und Familie.
  • Evangelisch ist Freiheit und gleichzeitig Pflichtbewusstsein.
  • Evangelisch ist eine Herzenseinstellung und bewusste Entscheidung.
  • Evangelisch ist die eigene Entscheidung und Verantwortung (Konfirmation).
  • Evangelisch sind Musik, Lieder und Singen.
  • Evangelisch ist die Ordination der Frau.
  • Evangelisch ist Gottes Kindsein als Geschenk.
  • Evangelisch ist, die Bibel als entscheidende Grundlage anzusehen.
  • Evangelisch ist, eine persönliche und direkte Beziehung mit Gott zu führen.
  • Evangelisch ist nicht katholisch.
  • Evangelisch-Sein lebt von Dialog und Konflikt.
  • Evangelisch ist der individualisierte Weg zum Glaube.
  • Evangelisch ist vielfältig in Diskurs und Gemeinschaft.
  • Evangelisch ist individuell, flexibel und frei, d. h. das Individuum ist unvertretbar vor Gott.
  • Evangelisch-Sein beruht auf dem, was Christum treibet in der Heiligen Schrift.

In Vorfreude auf zukünftigen, ebenso bereichernden Austausch wird schon jetzt darauf hingewiesen, dass ein weiterer Studientag für November 2019 in Wuppertal-Barmen geplant ist.


Jungpoeten machen das Maul auf

Der Evangelische Bund Westfalen und Lippe veranstaltete im Jahr 2017 in Kooperation mit anderen Trägern verschiedene Poetry Slams.  Einer davon fand in Lemgo statt

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Poetry Slams in Lemgo zusammen mit Vertretern des EB Westfalen und Lippe. (Foto: Lippische Landeskirche)

Wortgewaltig ging es zu beim Poetry Slam „Mach’s Maul auf“ im Innenhof von Schloss Brake bei Lemgo. Sechs junge Poeten lieferten sich mit ihren Texten über Gott und die Welt, gesellschaftliche Entwicklungen und den Mikrokosmos des eigenen Lebens spannende Duelle. Am Ende setzte sich Jason Bartsch aus Bochum durch.

Ein Poetry Slam ist ein Vortragswettbewerb, in dem die Teilnehmer in einer begrenzten Zeit selbstverfasste Texte vortragen und anschließend mit einer Applaus- oder Punktewertung durch das Publikum beurteilt werden. Unter dem Motto des Luther-Zitats „Mach’s Maul auf“ fand im Jahr 2017 in vielen Landeskirchen ein Poetry Slam zum Reformationsjubiläum statt. Neben dem Evangelischen Bund Westfalen und Lippe wurde diese Veranstaltung getragen von der Lippischen Landeskirche, dem Ev. Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe, dem Weserrenaissance-Museum Schloss Brake, dem Landesverband Lippe, der Agentur LUUPS/Science-slam.com und „WortLautRuhr“.

Unter der Moderation des Poetry-Slam-Meisters Marc-Oliver „Katze“ Schuster standen sich die sechs Teilnehmer im K.O.-System gegenüber. Berit Kruse stellte bei ihren Beobachtungen zur „Welt in Klein und Groß“ nachdenklich fest: „Warum weint man, wenn man sich von einem Freund trennt, aber nicht, wenn 1200 Kilometer entfernt ein Krieg brennt?“ Es war dann aber der Kölner Sulaiman Masomi, der sich in diesem Duell knapp durchsetzte. Zynisch spielte der „Selbstwortattentäter“ den oft beschworenen „Untergang des Abendlandes“ durch. Die Islamisierung habe zu einer „Allahgie“ geführt, auch er müsse „den Sprengstoffgürtel enger schnallen“. Im Finale bewies Masomi mit seiner Inszenierung des „Hohen Rats der Sprache“ erneut Einfallsreichtum: Da unterstellte der Euphemismus der Hyperbel die Untertreibung und verharmloste den im Rollstuhl sitzenden Genitiv als Kollateralschaden des Dativs, während ihn die rhetorische Frage fragte, ob er den Sachverhalt beschönige – Platz 2 in der Endabstimmung.

Die Begegnung des Bochumers Yannick Steinkellner mit der „Dame hinter dem Computer“ blieb derweil chancenlos gegen die aberwitzigen Gedanken des ursprünglich auf einer nicht näher definierten Nordseeinsel geborenen Wahl-Paderborners Jörn Matjes zur Kunst des Lügens, denen er im Finale eine Liebeserklärung mit überraschender Wendung folgen ließ: wie sich herausstellte, galten lyrische Glanzpunkte wie „Du bist alle Hauptrollen im Film, der alle Oscars gewinnt, ich bin der Statist in der Szene, die es nicht durch den Schnitt schafft“ einer Katze.

Im dritten Duell erklärte der ehemalige Lemgoer und jetzige Hildesheimer Martin Frank mit Hilfe eines Alter Ego als Biber „Hummelsberger“, warum es vorkomme, dass er bisweilen verschiedenfarbige Socken trage. Die für seine kleinen Neffen und Nichten gedachte Erzählung funktionierte auch beim erwachsenen Publikum – gegen den späteren Sieger Jason Bartsch reichte es jedoch nicht. Sowohl mit der die Traumata seiner Kindheit und Jugend verarbeitenden Abhandlung „Im Kleinen fängt es an, im Großen hört es auf“ als auch in der Auseinandersetzung mit der Redewendung „Fünfe grade sein lassen“ im Finale gefiel der Bochumer mit brillantem Wortwitz, der zudem mit Gesellschaftskritik gepaart war.


Studientag „Hier stehe ich – Glaube, Bekenntnis, Theologie“

Hauptvortrag Prof. Dr. Dietrich Korsch. (Foto: Privat)

Die Landesverbände Westfalen-Lippe und Rheinland veranstalteten gemeinsam mit dem Ökumenischen Institut der Ev.-theol. Fakultät der Universität Bonn am 2. und 3. Dezember 2016 einen Studientag zum Thema „Hier stehe ich – Glaube, Bekenntnis, Theologie“ und nahm damit das Reformationsjubiläum auf.

Der Studientag wurde von jungen Mitgliedern der beiden Landesverbände konzipiert und mit organisiert. Zwei kundige Vorträge des Freitagnachmittags stammten von jungen Wissenschaftlern aus den Reihen des EB: Dr. Richard Janus, Universität Paderborn, stellvertretender Vorsitzender des EB Rheinland, präsentierte „Eine Kulturgeschichte des Bekennend von Augustinus bis Nina Hagen“. Gregor Bloch, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Marburg und kooptiertes Vorstandsmitglied des EB Westfalen und Lippe, sprach zum Thema „Konfession und Identität. Die Bedeutung des Bekenntnisses im lutherischen und reformierten Protestantismus“. Der zentrale Vortrag des Tages stammte von Prof. emeritus Dr. Dietrich Korsch, Systematischer Theologe aus Marburg, der ausgehend von Luthers Freiheitsschrift kreativ Gedanken zu einer anthropologischen Theologie entfaltete.

Am Samstag erfolgte der Besuch der griechisch-orthodoxen Metropolie in Bonn-Beuel, das Zentrum der griechisch-orthodoxen Kirche in Deutschland. Der dortige Gemeindepfarrer, Vater Sokrates Ntallis, zeigte den Anwesenden die Kathedrale mit ihrem kostbaren Bildprogramm und führte in die Schönheit der orthodoxen Liturgie und Theologie ein. Wertvoll waren seine Informationen zu aktuellen Herausforderungen der orthodoxen und altorientalischen Kirchen angesichts der Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und der Immigration aus Griechenland, die ihr Land aufgrund der Wirtschaftskrise verlassen müssen und nun in Deutschland eine neue Heimat suchen.