Thies Gundlach, Mareile Lasogga, Ulrike Scherf, Oliver Schuegraf, MAreile Lasogga, Rosemarie Wenner, Gury Schneider-Ludorff, Thies Gundlach,  Walter Fleischmann-Bisten, (v.l.n.r.)

Ulrike Scherf, Oliver Schuegraf, Mareile Lasogga, Rosemarie Wenner, Gury Schneider-Ludorff, Thies Gundlach, Walter Fleischmann-Bisten, (v.l.n.r.)

„Das Konfessionskundliche Institut ist eine Liebeserklärung an die Vielfalt des Christentums.“ Mit dieser Aussage würdigte Thies Gundlach, Vizepräsident im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die Bedeutung des Konfessionskundlichen Instituts aus Anlass der Einführung von Oberkirchenrätin Dr. Mareile Lasogga (50) in ihr Amt als Direktorin. Es gebe in der EKD keine andere Institution, die sich so viel Mühe mache, die anderen Konfessionen zu kennen und zu verstehen, sagte Gundlach am Freitag, 04.03.2016, im hessischen Bensheim. Das Konfessionskundliche Institut sei auch eine „Stätte der Vergewisserung, ein Hort der stellvertretenden Urteilsbildung“ in einer Zeit der Infragestellungen und Verunsicherung, führte Gundlach weiter aus und sagte ihr auch zukünftig die Unterstützung durch Kuratorium und EKD zu.
Die neue Direktorin Mareile Lasogga bezeichnete in ihrer Predigt die Kirche als Trostgemeinschaft, die christliche Kirchen und Gemeinschaften über konfessionelle Grenzen und Differenzen hinweg verbinde: „Wir leben von dem Zuspruch Gottes, der uns tröstet mit der Verheißung, die uns in Jesus Christus erschlossen ist.“ Und sie forderte dazu auf, als Gemeinschaft der „Getrösteten und Tröstenden“ den Menschen auf der Grundlage des Evangeliums zu sagen, „was sie hoffen dürften“. Angesichts von gesellschaftlichen Ängsten und Verunsicherungen sollten Kirchen „Menschen in ihren Nöten trösten.“
Die promovierte Theologin Mareile Lasogga war zuvor Referentin für Theologische Grundsatzfragen im Amt der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Hannover. Sie war Geschäfts­führerin des Theologischen Ausschusses der VELKD und arbeitete in der Kammer für Theologie der EKD und des Theologischen Ausschusses der Union Evangelischer Kirchen (UEK) mit. In ökumenischer Hinsicht war Mareile Lasogga verantwortlich für den Bereich der innerevangelischen Lehrgespräche und Delegierte für die Voll­versammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Seit 2013 fungiert sie als zweite Präsidentin der Luther-Gesellschaft e.V. und gibt zusammen mit Prof. Dr. Dr. Johannes Schilling die Zeitschrift „Luther“ heraus. Dr. Mareile Lasogga wurde in Hannover geboren und studierte evangelische Theologie in Marburg, Göttingen, Lausanne und Bern mit dem Schwerpunkt Systematische Theologie. Nach ihrer Ordination zur Pastorin der Hannoverschen Landeskirche war sie von 1998 bis 2002 Pastorin der St. Petri-Kirchengemeinde Cuxhaven und von 2002 bis 2007 Pastorin der St. Johannisgemeinde in Hannover. In diese Zeit fallen Beauftragungen für die Fortbildung von Ehrenamtlichen in der Hospizarbeit im Kirchenkreis Cuxhaven und für die Fortbildung von Prädikantinnen und Prädikanten im Sprengel Hannover.
Zuvor hatte Gury Schneider-Ludorff, Präsidentin des Evangelischen Bundes, Walter Fleischmann-Bisten, gewürdigt, der zum Jahresende in den Ruhestand gegangen war. Der promovierte Theologe und Historiker Fleischmann-Bisten war in verschiedenen Aufgaben seit 1984 im Konfessionskundlichen Institut tätig, zuletzt als Direktor.
In dem Festgottesdienst am Freitag, 04. März 2016, um 11:30 Uhr in der evangelischen Michaelskirche in Bensheim, Konfessions­kund­lichen Instituts in Bensheim wirkten mit Dr. Thies Gundlach, Hannover, Prof. Dr. Gury Schneider-Ludorff, Neuendettelsau, Bischöfin Rosemarie Wenner, Evangelisch-methodistische Kirche sowie Vizepräsidentin der Vereinigung Evangelischer Freikirchen, Frankfurt/Main, Ulrike Scherf, Stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Darmstadt, und andere.
Der Evangelische Bund e.V. in Bensheim ist Träger des Konfessionskundlichen Instituts, dem konfessionskundlichen und ökumenischen Arbeitswerk der EKD. Die Arbeit des Konfessionskund­lichen Instituts wird von der EKD sowie der EKHN, der Evangelischen Landeskirche in Baden und der Evangelischen Kirche der Pfalz finanziell getragen. Das Institut wurde 1947 von Wolfgang Sucker gegründet um die konfessionellen Veränderungen durch Flucht und Migration nach dem Zweiten Weltkrieg in den Blick zu nehmen.

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