Erzbischöfin Antje Jackelen, Ev.-Luth. Kirche Schweden

Erzbischöfin Antje Jackelen, Ev.-Luth. Kirche Schweden

Papst Franziskus hat Katholiken und Lutheraner vor neuen konfessionellen Differenzen in Fragen von Ehe, Familie und Sexualität gewarnt.„Es wäre eine Sünde, wenn sich in diesen wichtigen  Fragen“ Differenzen verfestigen würden. Diese Themen dürften im Dialog nicht verschwiegen werden aus Angst, den erreichten ökumenischen Konsens aufs Spiel zu setzen, sagte er am 4. Mai 2015 im Vatikan bei einer Begegnung mit der lutherischen Erzbischöfin Antje Jackelen von Uppsala. Mit Nachdruck forderte der Papst die getrennten Christen auf, sich um eine volle und sichtbare Einheit zu bemühen. Die Spaltung der Christenheit widerspreche dem Willen Christi, sei ein Skandal vor der Welt und schade der Verkündigung des Evangeliums. Der Papst begrüßte die Erzbischöfin, die an der Spitze einer Delegation der evangelisch-lutherischen Ki rche Schwedens in den Vatikan gekommen war, als „verehrte Frau   Jackelen, verehrte Schwester“. Die katholische Kirche habe mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil den getrennten Christen ihre Hochachtung bekundet. Man verstehe sich nicht mehr als „Gegner und Konkurrenten“, sondern als „Brüder und Schwestern im Glauben“. Allerdings gebe es auf dem Weg zur vollen Einheit im Glauben, im sakramentalen Leben und im Kirchenverständnis noch viel zu tun. Von dem gemeinsamen lutherisch-katholischen Dokument zum Reformationsgedenken „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ erhofft der Papst sich nach eigenen Worten eine Ermutigung für weitere Schritte auf dem Weg zur Einheit. Ausdrücklich dankte der Papst aus Argentinien den schwedischen Lutheranern für ihre Aufnahme südamerikanischer Emigranten besonders in den Zeiten der Diktaturen.
Eigentlich stammt Jackelen aus Deutschland, in Herdecke an der Ruhr geboren, heiratete sie nach Schweden. Dort ist sie seit 2007 lutherische Bischöfin und seit 2014 als Erzbischöfin von Uppsala sogar Primas von Schweden.

kna Öki 19/5.5.15