
Teilnehmerinnen der IV. Internationalen Theologinnentagung von Evangelischem Bund, Gustav-Adolf-Werk und Synode der Ev.-luth. Kirche in Polen
Die Ordination von Frauen in der Lutherischen Kirche in Polen wird in der Synode 2016 zur Abstimmung gestellt. Dies teilte Bischof Jerzy Samiec bei der IV. Internationalen Theologinnenkonferenz in Stettin mit. Diese Konferenz mit dem Thema „Gemeinsam in Christus – Gemeinsam in der Kirche“ wird von der Synodalen Frauenkommission der Evangelischen Kirche in Polen A.B., dem Evangelischen Bund und der Frauenarbeit im Gustav Adolf-Werk veranstaltet.
Vor den mehr als 30 Teilnehmerinnen aus Polen, Russland und Deutschland erläuterte der Bischof im Rahmen seines Vortrags zur „Priesterschaft aller Gläubigen“ sein Vorgehen, um die bereits mehrfach abgewiesenen Anträge über Einführung der Frauenordination zu einem positiven Entscheid zu führen. Er hatte eine schriftliche Befragung von lutherischen Kirchen in Europa über ihre Erfahrungen mit Frauen im Pfarrdienst auf den Weg gebracht, um etwaige Sorgen im Blick auf Mutterschaftsregelungen und die besondere Situation von Pfarr-Ehepaaren zu entkräften. „Die erste Frauenordination wäre dann 2018 möglich“, sagte Bischof Samiec. Die Synode setzt sich zusammen aus den acht Bischöfen und acht Kuratoren, von denen eine weiblich ist, 29 Pfarrer und 39 Laien, unter denen nur zwölf Frauen sind, darunter eine Diakonin und eine Diakonisse. Seit 1963 haben Frauen in der polnischen lutherischen Kirche Zugang zum Amt der Katechetin mit dem Titel „Diakonin“.
In der abschließenden gemeinsamen Erklärung der Teilnehmerinnen wurde die Möglichkeit gefordert, Gaben und Kenntnisse vollberechtigt in den kirchlichen Dienst einzubringen, dazu gehöre auch die Ämterübernahme von Frauen. Für die polnischen Theologinnen steht neben der Forderung der Frauenordination der Wunsch nach einer regelmäßigen Plattform zum gegenseitigen Austausch. Für die deutschen Konferenzteilnehmerinnen ist das Mentoring und Coaching von und durch Frauen eine wichtige Aufgabe, um auch zukünftig Frauen für Leitungspositionen zu gewinnen.
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