Nach 25 Jahren endet die Amtszeit von Peter Bukowski (65) als Moderator (Vorsitzender) des Reformierten Bunds (RB). Bei der 69. Hauptversammlung des Vereins vom 23. bis 25. April in Schwerte soll sein Nachfolger gewählt werden. Einziger Kandidat ist Pfarrer Martin Engels (35), der ebenfalls zur rheinischen Landeskirche gehört. Insgesamt werden sechs neue Mitglieder des Moderamens (Vorstand) des RB gewählt. Die Amtszeit der Mitglieder des Moderamens beträgt acht Jahre, wobei alle vier Jahre die Hälfte der von der Hauptversammlung gewählten und der vom Moderamen berufenen Mitglieder ausscheidet. Das Moderamen des RB, der etwa 1,5 Millionen reformierte Christen innerhalb der EKD repräsentiert, besteht aus 23 Mitgliedern, von denen die Hauptversammlung 12 wählt. Die übrigen werden von den unierten Landeskirchen Rheinland, Westfalen, Hessen und Nassau, Kurhessen-Waldeck und Bremen entsandt, ferner entsenden der Bund evangelisch-reformierter Kirchen Deutschlands (ehemals reformierte Gemeinden in der DDR) und die Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen je ein Mitglied. Dazu kommen noch vom Moderamen berufene Mitglieder sowie zwei Mitglieder der Generalversammlung des „Reformierten Bundes in der Evangelischen Kirche in Deutschland“, die durch deren Mitgliedskirchen (Lippische Landeskirche und Evangelisch-reformierte Kirche) berufen werden.
Dem RB mit Sitz in Hannover gehören neben den reformierten Kirchen rund 400 reformierte Kirchengemeinden und 800 Einzelmitglieder an. Der Bund ist – abgesehen von seiner Funktion innerhalb der EKD – keine Kirche, sondern ein Verein.
Nach langen Bemühungen um eine Nachfolge für Bukowski einigte sich der Nominierungsausschuss auf den jungen Wuppertaler Pfarrer Engels, zumal keine Theologin als Kandidatin für das Ehrenamt gefunden werden konnte. Engels wurde vor allem durch die Gestaltung der Ausstellung zum 80. Jahrestag der Theologischen Erklärung von Barmen in Wuppertal bekannt. Außerdem ist er Projektleiter der rheinischen Kirche für das Reformationsjubiläum 2017. „Die Nominierung für das Amt des Moderators habe ich angenommen, weil mir das reformierte Profil innerhalb unserer evangelischen Kirche sehr wichtig ist“, so Engels. Sein Ziel sei es, „die Vielgestaltigkeit und die Lebendigkeit unserer Tradition zu leben und zu vermitteln“. Mit dem Moderamen wolle er gerne theologische Akzente und Impulse auch für die Gemeindearbeit setzen. Neuer (hauptamtlicher) Generalsekretär des Reformierten Bundes ist Pfarrer
Achim Detmers. Er trat die Nachfolge von Pfarrer Jörg Schmidt an, der in den Ruhestand ging.
kna – Rüdiger Durth