Hauptreferent war Prof. Dr. Daniel Benga von der Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie an der Universität München.
Im Fokus stand die Frage “Wie wird in der orthodoxen Theologie der Tod verstanden?” Der Tod ist ‚unnatürlich‘ in dem Sinne, da er bei der Schöpfung des Menschen nicht vorgesehen war. Erst durch den Sündenfall kam der Tod in die Welt und wird als Strafe verstanden. Daher ist das Sterben zwiespältig: der Mensch fürchtet sich davor, und doch ist der Tod auch eine Befreiung, weil er ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Rückkehr zu Gott ist.
Eine besondere Rolle spielt in der Orthodoxie auch die Auffassung von zwei Gerichten: dem individuellen Gericht, in welchem ein Mensch gleich nach dem Tod vor Gott tritt und dem universalen Gericht am Ende der Welt.

Dr. Dagmar Heller, Orthodoxiereferentin unseres Konfessionskundlichen Instituts, betrachtete mit den 16 Teilnehmer*innen die ‚Handreichung‘ „…damit ihr nicht traurig seid“, die 2018 von der EKD und der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) gemeinsam erarbeitet wurde.
Die Unterschiede zwischen beiden Kirchen im Umgang mit dem Tod wurden hierbei sehr gut sichtbar. Im orthodoxen Bereich spielt die Bitte um die Sündenvergebung eine größere Rolle als im evangelischen Kontext. Ein Priester ist hierbei unverzichtbar, weil die Spendung der Kommunion vor dem Tod für Orthodoxe einen wichtigen Stellenwert hat.

Der Vortrag des russisch-orthodoxen Diakons Roman Bannack aus Dresden ergänzte diese Erkenntnisse. Er stellte die verschiedenen Stationen vor der Bestattung, den Ablauf einer orthodoxen Bestattung selbst und die damit verbundenen Volksbräuche dar.

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Vom 17. bis 19. Juni 2022 soll die nächste Tagung stattfinden, die sich vorrangig mit der orthodoxen Heiligen Liturgie im Vergleich zum evangelischen Abendmahlsgottesdienst beschäftigen soll.

TN