3. Internationale Theologinnenkonferenz, 6. bis 10. Juni 2012 in Krakau, Polen
Auf der 3. Internationalen Theologinnenkonferenz in Krakau vom 6. bis 10. Juni 2012 arbeiteten die Teilnehmerinnen aus Polen, Deutschland, Russland und Tschechien an dem Thema „Alles steht mir frei, aber nicht alles baut auf (1. Kor. 10,23), Freiheit und Beliebigkeit – Schuld und Vergebung“. Die unterschiedlichen biografischen Zugänge und Kontexte ermöglichten neue Sichtweisen auf die paulinische Rede von Freiheit und Auferbauung der Gemeinde. Die Herausforderung, den eigenen Weg im Spannungsfeld von Freiheit und Bindung, von Gott gegebener Vollmacht und durch die Liebe zum Nächsten begrenzte Freiheit zu finden, prägte den Diskurs. Die Erfahrungen der Teilnehmerinnen in Seelsorge, Therapie und Gemeinde zeigen, dass nur da, wo Schuld wahrgenommen, erkannt und eingestanden wird, Heilung durch Vergebung möglich ist und Zukunft eröffnet. Die Verstrickung in Schuld als Opfer und Täter kann nur dann aufgelöst werden, wenn aus christlicher Liebe ein neuer Blick auf die Geschichte gerichtet wird. Aus heutiger Perspektive ist es unbedingt notwendig, sich in Kirche und Gemeinde darauf zu besinnen, dass Frauen und Männer gleichwertig und gleich würdig sind. (vgl. Gal 3, 28) Die Teilnehmerinnen bedauern, dass es in einigen lutherischen Kirchen immer noch nicht möglich ist, dass theologisch voll ausgebildete Frauen ordiniert werden. Die bisherigen drei internationalen Theologinnenkonferenzen haben gezeigt, wie wichtig die gemeinsame theologische Arbeit für die Frauen und ihre Kirchen ist. Vertrauen ist über Grenzen hinweg gewachsen und bestärkt die Teilnehmerinnen auf dem Weg ins gemeinsame Europa. Eine Fortsetzung der Konferenzen wird angestrebt.
