2. Internationale Theologinnenkonferenz, 9. bis 13. September 2009 in Mikolajki, Polen
An der zweiten Internationalen Theologinnenkonferenz im masurischen Mikolajki in Polen nahmen 30 Teilnehmerinnen aus Polen, Deutschland, Russland, Lettland und Brasilien teil. Das Thema “Wir haben selber gehört und erkannt ” (Joh 4,42) stand im Rahmen der Dekade zur Überwindung von Gewalt und beschäftigte sich mit struktureller Gewalt in den Kirchen. Die polnischen und lettischen Theologinnen werden innerhalb ihrer lutherischen Kirchen trotz qualifizierter theologischer Hochschulausbildung nicht ordiniert. Die lutherischen Theologinnen in Polen warten seit langem darauf, ihre Berufung ganz leben zu können, während in der Lettischen Lutherischen Kirche die Ordination von Frauen 1975 eingeführt, aber 1992 wieder ausgesetzt wurde. Damit erleben die Frauen auch heute noch strukturelle Gewalt, wie sie über viele Jahrhunderte eine Frauenerfahrung im kirchlichen, auch protestantischen Bereich gewesen ist. Strukturelle Gewalt ist oft unsichtbar, lautlos, systemimmanent, auch nicht intendiert. Sie wird ausgeübt durch ungerechte gesellschaftliche und kirchliche Strukturen. Diese Konferenz stand im Rahmen der Dekade zur Überwindung von Gewalt (2001-2010), die durch den Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) angestoßen wurde. So wurden während der Konferenz auch verschiedene Projekte in Polen zu dieser Thematik vorgestellt.
2. Theologinnenkonferenz 2009 Schlussdokument
