Am Mittwoch, dem 17. September 2025, fand erneut eine Zusammenkunft von Mitgliedern des Evangelischen Arbeitskreises der CDU Bergstraße mit Vertretern des Evangelischen Bundes im Wolfgang-Sucker-Haus in Bensheim statt. Inhaltlich ging es um das Verhältnis von Glaube und Politik.
Der Präsident des Evangelischen Bundes, Dr. h.c. Christian Schad, begrüßte die Anwesenden und betonte, wie segensreich es sei, dass Menschen in Zeiten zunehmender Polarisierungen in unserer Gesellschaft sich aus christlicher Verantwortung heraus politisch engagierten. Zugleich hieß er den Referenten, Propst Oliver Albrecht aus Wiesbaden, Vorstandsmitglied des hessischen Landesverbands des Evangelischen Bundes, herzlich willkommen. Sein Thema lautete: „Glaube und Politik in Zeiten wie diesen“.
Ausgehend von der im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankerten Trennung von Kirche und Staat, knüpfte er an die Lehre vom dreifachen Amt Jesu Christi (Jesus Christus als König, Prophet und Priester) an. Von da aus zeigte er, wie Kirche sich heute konkret an der Gestaltung der Gesellschaft beteiligen könne und solle.
Im Blick auf das „königliche Amt“ wies Propst Albrecht darauf hin, dass es Auftrag der Christen sei, angesichts von zerbrechenden Sozialsystemen für eine Welt mit menschlichem Antlitz einzutreten. Hier seien Diakonie und Caritas gefragt. Kindertagesstätten, Flüchtlingsarbeit und Hospize für Sterbende etwa, aber auch die Anwaltschaft für Schwache und Benachteiligte, seien Ausdruck einer Kirche in der Nachfolge Jesu. Allerdings helfe Kirche nicht nur, sondern sie erhebe auch ihre Stimme für die, die sprachlos geworden seien oder sich gesellschaftlich abgehängt fühlten. Hier sei das „prophetische Amt“ der Kirche aufgerufen. Schließlich sei es im Blick auf das „priesterliche Amt“ der Kirche ihr Auftrag, diese Welt vor Gott zu bringen und im Gebet und im Hören auf die Heilige Schrift innere Sammlung und Orientierung auch für politisches Handeln zu gewinnen. Denn nur wer bete, so Oliver Albrecht, bekomme die Kraft, sich für gerechte und lebensdienliche Verhältnisse in unserer Gesellschaft zu engagieren.
Die sich anschließende, lebhafte Diskussion zeigte, wie hilfreich es ist, dass kirchliche Räume wie das Wolfgang-Sucker-Haus offen stehen, um als geschützte Orte des Aufeinander-Hörens sowie des freien und persönlichen Austauschs zu dienen.
CS/TN