Am 14.11.2025 veranstalten den Landesverbände Westfalen/Lippe und Rheinland des Evangelischen Bundes gemeinsam mit den Universitäten Münster, Wuppertal und Paderborn einen Studientag “Nachfolge: Privatsache oder öffentlicher Auftrag” in Münster. Heute ist es leicht, jemanden in den Sozialen Medien zu folgen. Mit einem Klick wird man zum “Follower”. Menschen bemessen ihre Bedeutung dann, wie viele Follower sie haben. So schnell man jemanden folgen kann, ist es aber auch möglich, das wieder zu beenden. Im realen Leben ist es nicht ganz so einfach, und wenn es um ein religiöses Commitment geht, steht gar einiges auf dem Spiel. Im Jahr 2025 blicken christliche Kirchen auf 500 Jahre Täuferbewegung zurück, die mit den ersten täuferischen Glaubenstaufen in Zürich begann. Die Ideale dieser Bewegung waren eine an biblischen Maßstäben ausgerichtete Nachfolge Jesu mit spürbaren Konsequenzen in der persönlichen Lebensführung und im gesellschaftlichen Miteinander. Die Bewegung hat viel gewagt und dafür auch Verfolgung, Flucht und Diskriminierung in Kauf genommen. Die Grundfrage für alle Getauften bis heute ist, wie sie ihr Leben in der Nachfolge des Menschen aus Nazareth führen sollen. In den kirchlichen und gesellschaftlichen Debatten wird gerade kontrovers erörtert, ob der Glaube eine reine Privatangelegenheit des Einzelnen ist oder ob er eine gesellschaftliche Relevanz hat und in Staat und Gesellschaft hinein wirken soll. Der Ort Münster ist für diese Frage insofern spannend, da dort in der Reformationszeit täuferisch-gesinnte Menschen die Herrschaft für einige Jahre an sich rissen und eine Theokratie errichteten, die blutig niedergeschlagen wurde. Der Studientag bringt die Frage nach der angemessenen Form, Jesus nachzufolgen, in die Spannung zwischen einer privaten Angelegenheit und einem gesellschaftlichen Auftrag des christlichen Glaubens.

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